Die Seahawks gehören 2025 zu den besten Teams der Liga, haben zwölf ihrer ersten 15 Spiele gewonnen, sich frühzeitig einen Playoff-Platz gesichert und die Führung in der NFC West übernommen. Entsprechend wenig überraschend ist es, dass sie auch bei den Pro Bowl Games 2026 stark vertreten sein werden.
Sechs Seahawks wurden am Dienstag für das NFC-Team nominiert: Quarterback Sam Darnold, Outside Linebacker DeMarcus Lawrence, Kick Returner Rashid Shaheed, Receiver Jaxon Smith-Njigba, Cornerback Devon Witherspoon und Defensive Tackle Leonard Williams.
Vier dieser Spieler – Shaheed, Smith-Njigba, Witherspoon und Williams – wurden als Starter ausgewählt.
So läuft das All-Star-Spiel der NFL
Die Pro Bowl Games, die am 3. Februar neben vielen Mini-Challenges ein 7-vs.-7 Flag-Football-Spiel beinhalten werden, finden in San Francisco in der Woche vom Super Bowl LX in Santa Clara statt. Es ist das erste Mal, dass der Pro Bowl in die Super-Bowl-Festivitäten der Liga integriert wird.
Seattles Gruppe an Pro Bowlern setzt sich aus drei Spielern zusammen, die erst in diesem Jahr zum Team gestoßen sind – Darnold und Lawrence als Free-Agent-Verpflichtungen sowie Shaheed als Trade-Neuzugang Mitte der Saison. Hinzu kommen zwei Erstrundenpicks aus dem Jahr 2023 mit Witherspoon und Smith-Njigba sowie Williams, der ebenfalls per Trade im Jahr 2023 nach Seattle kam.
Die sechs Pro-Bowl-Nominierungen sind die zweithöchste Gesamtzahl in der Franchise-Geschichte. Sechs frühere Seahawks-Teams stellten sogar sieben Pro Bowler (1984, 2014, 2015, 2016, 2017 und 2020). Nur fünf Teams in der Geschichte der Seahawks hatten neben dem diesjährigen Aufgebot vor der Berücksichtigung von Nachrückern sechs oder mehr Pro-Bowl-Nominierungen: die Teams von 1984, 2015 und 2020 mit jeweils sieben sowie die Teams von 2007 und 2013 mit jeweils sechs.
Draft-Talente vergolden ihre Leistungen
Für Devon Witherspoon ist es bereits die dritte Pro-Bowl-Nominierung in Folge. Damit ist er erst der vierte Spieler in der Teamgeschichte, der in jeder seiner ersten drei NFL-Saisons zum Pro Bowler gewählt wurde – neben Quarterback Russell Wilson (2012-2015), Linebacker Lofa Tatupu (2005-2007) und Linebacker/Special Teamer Fredd Young (1984-1987). Wie diese drei wurde auch Witherspoon zu Beginn dieses Jahres im Rahmen der Feierlichkeiten zur 50. Saison der Franchise als einer der Top 50 Spieler der Teamgeschichte ausgezeichnet.
In der Saison 2025 kommt Witherspoon bislang auf 64 Tackles, sechs abgewehrte Pässe, eine Interception, eine Balleroberung nach einem Fumble, einen halben Sack, zwei Tackles für Raumverlust und vier Quarterback Hits. Diese Zahlen allein spiegeln jedoch nicht seinen Einfluss auf die Defense wider, wie Seahawks-Head-Coach Mike Macdonald Anfang des Monats erklärte: "Er ist Teil des Motors, der das ganze Ding antreibt. Er ist wahrscheinlich der Zündfunke hinter allem."
Witherspoons Mitspieler aus der ersten Draft-Runde 2023 und enger Freund Jaxon Smith-Njigba wird nach der besten Receiving-Saison der Franchise-Geschichte zum zweiten Mal in Folge zum Pro Bowl reisen. Nach 15 Spielen ist JSN mit 1.637 Receiving Yards der führende Receiver der Liga. Dieser Wert stellt einen Franchise-Rekord für eine Einzelsaison dar und liegt mehr als 300 Yards über dem bisherigen Bestwert. Auch seine 104 Catches sind Franchise-Rekord, während seine zehn Receiving Touchdowns ligaweit den dritthöchsten Wert darstellen. Zudem wurde er im Oktober zum NFC Offensive Player of the Month ernannt.
Diese Trades gingen voll auf
Leonard Williams, der im vergangenen Jahr den zweiten Pro Bowl seiner Karriere und den ersten als Seahawk feierte, ist seit seinem Trade nach Seattle im Oktober 2023 eine dominante Kraft im Zentrum der Defensive Line und ein entscheidender Faktor für eine der besten Verteidigungslinien der Liga. Neben Byron Murphy II führt er das Team mit 7.0 Sacks an. Darüber hinaus ist Williams mit 22 Quarterback Hits Teamleader, und seine neun Tackles für Raumverlust sind der zweithöchste Wert im Kader.
Rashid Shaheed, der im Verlauf der Saison 2025 per Trade von den Saints verpflichtet wurde, ist in dieser Spielzeit der einzige Spieler der Liga mit Touchdowns sowohl bei Kickoff- als auch Punt-Returns – und das innerhalb eines Zeitraums von nur drei Wochen. Er ist zudem nach Nate Burleson und Tyler Lockett erst der dritte Spieler in der Franchise-Geschichte, dem dieses Kunststück in einer Saison gelang. Am 14. Spieltag trug Shaheed einen Kickoff über 100 Yards zum Touchdown zurück und wurde dafür zum NFC Special Teams Player of the Week ernannt. Beim Sieg der Seahawks in Week 16 gegen die Rams retournierte er zudem einen Punt über 58 Yards zum Touchdown und leitete damit das Comeback nach einem 16-Punkte-Rückstand im vierten Viertel ein. Auch in der Offensive setzte Shaheed Akzente, unter anderem mit zwei Catches, die ein spielentscheidendes Field Goal beim Sieg gegen Indianapolis vorbereiteten, sowie einem 31-Yard-Lauf, der beim Comeback gegen die Rams einen Touchdown einleitete.
Zwei Sommer-Neuzugänge glänzen besonders
Sam Darnold, der im März zu den Seahawks kam, kurz nachdem das Team Geno Smith nach Las Vegas getradet hatte, ist zum zweiten Mal in Folge Pro Bowler, nachdem ihm dies bereits im vergangenen Jahr in einer Breakout-Saison mit den Vikings gelungen war. In seiner ersten Saison in Seattle brachte er bislang 67,2 Prozent seiner Pässe an – ein Karriere-Bestwert – und kam dabei auf 3.703 Yards, 24 Touchdowns und 13 Interceptions, was ihm ein Passer Rating von 100,6 einbrachte. Seine 8,7 Yards pro Wurf sowie 13,0 Yards pro Completion führen die Liga an. Zudem hat er vier Game-Winning Drives im vierten Viertel oder in der Overtime auf dem Konto, was ligaweit den zweithöchsten Wert darstellt, darunter auch der Touchdown-Drive samt Two-Point Conversion beim Sieg in Week 16 gegen die Rams. Mit einer 12-3-Bilanz in dieser Saison – nach 14-3 mit den Vikings im Vorjahr – ist Darnold der erste Quarterback, der in zwei aufeinanderfolgenden Spielzeiten mit zwei verschiedenen Teams jeweils zwölf oder mehr Spiele gewonnen hat.
DeMarcus Lawrence, der wie Darnold in der ersten Woche der Free Agency unterschrieb, war nahezu vom ersten Moment an Playmaker und Führungsspieler für eine der besten Defenses der Liga. Seine zehn Tackles für Raumverlust sind Team-Bestwert, seine 18 Quarterback Hits werden nur von Williams übertroffen. Darüber hinaus steuerte Lawrence 5.0 Sacks, 46 Tackles und zwei forcierte Fumbles bei – einen davon bezeichnete Macdonald als "wahrscheinlich meine neue Lieblingsszene aller Zeiten". Hinzu kommen zwei Touchdowns nach Fumble-Balleroberungen beim Sieg am 10. Spieltag gegen die Cardinals. Leistungen, die ihm die Auszeichnung als NFC Defensive Player of the Week einbrachten.
